Forscher entschlüsseln Pneumokokken: Neue Therapien bei Lungenentzündungen möglich

Von Nicole Freialdenhoven
3. Januar 2014

Pneumokokken verursachen jedes Jahr weltweit über 1,5 Millionen Todesfälle durch Lungenentzündungen. Zwar können die Bakterien, die bei jedem Menschen im Nasenrachenraum vorkommen, theoretisch mit Antibiotika und Impfstoffen in Schach gehalten werden, doch eine steigende Resistenz gegen die gebräuchlichen Antibiotika macht den Medizinern ebenso zu schaffen wie die Tatsache, dass die vorhandenen Impfstoffe nur bei einem Teil der Serotypen wirksam sind.

Forscher der Universität Greifswald versuchen nun neue Wege bei der Bekämpfung der Pneumokokken zu gehen. Sie entdeckten auf der Oberfläche der Bakterien einen Proteinkomplex, der es den Erregern ermöglicht, sich nach Angriffen des menschlichen Immunsystems selbst zu reparieren. Dadurch verbleiben die Pneumokokken lange im menschlichen Körper und können zu tödlichen Erkrankungen führen.

Die Forscher hoffen nun, dass sich neue antimikrobielle Therapien entwickeln lassen, die konkret auf eine Zerstörung dieses Proteinkomplexes abzielen und die Pneumokokken dadurch besser bekämpfbar machen. Auch neue Impfstoffe lassen sich möglicherweise auf diesem Weg entwickeln.