Diabetische Neuropathie - Forscher finden eine Erklärung für die Schmerzen der Diabetiker

Von Cornelia Scherpe
18. Mai 2012

Diabetes ist nicht nur eine Stoffwechselkrankheit, die man durch eine Therapie leicht im Griff hat. Zwar können viele Patienten tatsächlich dank guter Insulin-Einstellung und einem bewussten Lebendwandel gut mit ihrer Krankheit umgehen, doch nicht bei jedem ist es so einfach.

Gut 30 Prozent aller Diabetiker haben nicht nur Probleme mit dem Blutzucker, sondern leiden auch an diabetesbedingten Schmerzen. Der Mediziner nennt das eine Diabetische Neuropathie. Der hohe Blutzucker führt dazu, dass diverse Nerven angegriffen werden und es so zu Schmerzen kommt. Doch warum die Diabetes nicht nur die Blutgefäße betrifft, sondern auch die Nervenzellen, war noch nicht wissenschaftlich erklärbar. Nun können Forscher zum ersten Mal eine Erklärung für die Schmerzen der Diabetiker bringen.

In einer Studie hatte man mit Patienten gearbeitet, bei denen die Krankheit zu chronischen Beschwerden in den Füßen und Waden geführt hatte. Die Forscher erkannten, dass bei diesen Diabetiker besonders viel Methylglyoxal im Körper war. Bei Methylglyoxal handelt es sich um ein Stoffwechselprodukt, das jeder Mensch besitzt. Doch bei hoher Glukosekonzentrationen, also bei viel Zucker im Körper, wird es in höheren Mengen gebildet. Dieses Stoffwechselprodukt scheint der Schlüssel zu sein.

Es ist bereits bekannt, dass Methylglyoxal in hohen Mengen schädlich auf die Körperzellen wirkt. Daher wird es auch von Enzymen in uns zu einer anderen chemischen Verbindung abgebaut, zu den Glyoxalasen. Doch bei den untersuchten Diabetiker zeigte sich, dass nicht besonders viel von den Glyoxalasen im Körper war. Offenbar kommen die Enzyme also nicht mit der Arbeit hinterher, sodass das gefährliche Methylglyoxal nicht schnell genug umgewandelt wird.