Diät gegen Epilepsie - richtige Ernährung vermindert die Anfälle

Forscher fanden heraus, dass eine ketogene Diät das Hauptsymptom stark lindern kann

Von Cornelia Scherpe
5. November 2014

Epilepsie ist bisher nicht heilbar. Durch eine lebenslange Therapie kann jedoch die Zahl der Anfälle und deren Heftigkeit minimiert werden. Neben der Einnahme von Medikamenten spielt auch das Essverhalten der Patienten eine entscheidende Rolle.

Ketogene Diät

Diverse Studien haben gezeigt, dass eine ketogene Diät das Hauptsymptom stark lindert. Bei dieser Form der Ernährung nimmt man so wenig Kohlenhydrate wie möglich zu sich und greift stattdessen auf Proteine und Fett zurück.

Der Stoffwechsel wird im Körper bereits noch kurzer Zeit umgestellt und der Organismus nimmt seine Energie nun allein aus Fett und einem in sich aufgebauten Glukoseersatz. Dieser Ersatz besteht aus Ketonkörpern, was der Diätform ihren Namen gab.

Schneller Effekt

Wie hilfreich die ketogene Diät sein kann, zeigte jüngst eine Meta-Analyse aus zehn älteren Studien. Im Schnitt konnten 32 Prozent aller Epileptiker die Zahl ihrer Anfälle halbieren, wenn sie die Diät befolgten. Bei neun Prozent von ihnen sank die Häufigkeit sogar um über 90 Prozent, was fast einer Anfallsfreiheit gleichkommt.

Besonders bemerkenswert war dabei, dass die positiven Effekte der Diät bereits nach wenigen Wochen und teils nach nur einigen Tagen eintraten. Die Ernährungsumstellung hat also einen sehr schnell spürbaren Nutzen.

Einen Versuch wert

Die Ärzte wissen aber auch, dass viele Menschen der ketogenen Diät sehr misstrauisch gegenüberstehen. Es widerspricht ihrem inneren Gefühl, so viel auf Fett zu setzen.

Da die Erfolge bei Epilepsie jedoch so schnell spürbar werden, empfehlen die Mediziner, es wenigstens einmal zu probieren. Nach wenigen Wochen kann man die Ernährung wieder verändern, wenn man keine ausreichenden Erfolge verspürt.