Die Glücksspielsucht - keine Sucht verleitet so stark zum Suizid

Von Cornelia Scherpe
10. Juli 2012

Jede Sucht ist sehr bedenklich, ist es die Alkoholsucht, Internetsucht oder die Sucht nach einem Glücksspiel. Doch zumindest wenn man die Rate der Selbstmorde betrachtet, die von Suchtkranken als letzter Ausweg gewählt werden, so muss man sagen, dass die Glücksspielsucht den traurigen ersten Platz inne hat.

Viele leiden oft jahrelang und entscheiden sich dann für den Tod als Ausweg. Das Problem ist, dass die Spielsucht meist sehr harmlos beginnt und sogar kleine finanzielle Gewinne bringt. Doch die Statistik zeigt, dass man auf lange Sicht immer mehr Geld in das Spiel investiert, als man gewinnt. So verschulden sich viele Glücksspieler, verlieren Partner und Job und landen in der Isolation. Ohne Perspektive wählen viele dann den Tod. Allein in Deutschland sind 193.000 Menschen von dieser Sucht betroffen und damit auch potentiell selbstmordgefährdet.

Ärzte kritisieren hier besonders den den Staat, da die Risiken allgemein belegt sind, es jedoch noch immer zu keiner staatlichen Regulation des Glücksspiels gekommen ist. Besonders harte Kritiker sagen, dass liegt an den Milliarden-Umsätzen, die durch Glücksspiel am Automaten erwirtschaftet werden können.

Die Hemmschwelle für Süchtige ist auch niedrig, da die meisten Automaten schon mit 20 Cent Einwurf zu laufen beginnen. Durch die Sucht werden dann aber schnell hunderte und tausende Euro ausgegeben. Die Suchtgefahr ist in den letzten Jahren sogar noch gestiegen, das es immer mehr Online-Seiten gibt, auf denen man von Zuhause aus Spielen kann. Das senkt die Hemmschwelle noch weiter.