Die Gruseltunnel von Cu Chi: Warum Touristen im Vietnam unter der Erde krabbeln wollen

Von Laura Busch
10. April 2013

Cu Chi ist eine Stadt nördlich von Saigon in Vietnam. Während der Tet-Offensive im Vietnamkrieg war Cu Chi das Basislager und heiß umkämpft. Der Grund: das wohl einzigartige und über drei Etagen verzweigte Tunnelsystem unter der Stadt.

Von 1960 bis 1975 nutzten vietnamesische Partisanen dieses System, um sich vor Angreifern zu schützen. Kein Wunder, dass amerikanische Truppen sowie deren Verbündete in diesen Gebieten nur mit Mühe Boden gutmachen konnten. Die Tunnel waren so hervorragend getarnt, dass ihre Eingänge noch heute für Touristen kaum zu finden sind. Geschweige denn zu betreten, denn die schmalen Gänge sind nur dort für Otto-Normalo betretbar, wo sie erweitert wurden.

Die Tunnel sind zusammengenommen rund 200 Kilometer lang. Von hier aus wurden Fallen gestellt und Angriffe organisiert. Das System war so effektiv, dass es weder geflutet noch mit Giftgas ausgeräuchert werden konnte. Auch Sprengungen blieben weitgehend ergebnislos.

Heute ist das Netz nur noch für touristische Zwecke in Betrieb. Und auch wer nicht unter die Erde steigen will, kann sich ringsum informieren, Schießübungen machen und sogar echtes, vietnamesisches Soldatenessen probieren.