Die Synapsen unseres Hirns tragen "Windeln" - Ärzte erforschen den Schutzmantel der Zellen

Von Cornelia Scherpe
5. August 2011

Das Gehirn ist so komplex, dass auch Jahrzehnte der Erforschung noch immer nur einen Teil seiner Geheimnisse entschlüsseln konnten.

Einen neuen Aspekt haben die Neurologen nun wieder aufgedeckt: sie verstehen jetzt den Schutzmantel, den die Synapsen in unsrem Kopf tragen. Dieser funktioniert im Grunde wie eine Windel.

Durch Ezrin wird eine Substanz gebildet, die sich um die Synapsen legt und diese schützt. Dadurch kann reguliert werden, welche Signale der Synapsen nach außen gelangen. Das ist sehr wichtig, denn Synapsen sind dafür da, um Botenstoffe auszuschütten, die wiederum den Nervenzellen ihre Befehle zum Arbeiten geben.

Die "Windel" bestimmt den Signalfluss, damit der Botenstoff nicht unkoordiniert abgegeben wird und Zellen aktiviert, die gar nicht gemeint sind. Ohne den Schutzmantel wäre also die Übertragung des Signals nicht zielgerichtet und könnte für Chaos im Gehirn sorgen. Die "Windel" ist übrigens nur ein Zehntausendstel Millimeter dick und wurde daher bisher gar nicht entdeckt.