Die Traum-Schlaf-Störung - wer nachts um sich tritt, könnte an Parkinson leiden

Von Cornelia Scherpe
4. Oktober 2012

Ab und an einen Alptraum zu haben, ist aus medizinischer Sicht völlig unbedenklich. Es gibt jedoch Menschen, die nachts bei bösen Träumen regelrecht gewalttätig werden. Sie beginnen zu schreien und erschrecken damit den Partner. Schlimmer ist es, wenn sie sogar um sich schlagen und mit Händen und Füßen sich oder andere verletzen.

Treten solche nächtlichen Störungen immer wieder auf, spricht man von einer Traum-Schlaf-Störung. Diese kann erst einmal mehrere Ursachen haben. Bei einigen Patienten liegen psychische Traumata vor, die im Schlaf eine Möglichkeit zum Ausdruck finden und der oder die Betroffene wird von extremen Alpträumen geplagt.

Liegen jedoch keine psychischen Wunden vor, so kann die Traum-Schlaf-Störung durchaus ein erstes Zeichen auf Parkinson sein. In Studien wurde ermittelt, dass mindestens 60 Prozent aller psychisch gesunden Menschen mit nächtlichen Verhaltensstörungen einige Jahre nach dem ersten Auftreten auch Zeichen von Morbus Parkinson zeigen.

In der Studie vergingen zwischen zehn bis 30 Jahre, doch dann zeigte sich der klare Zusammenhang. Für Betroffene ist das in erster Linie eine gute Sache, denn durch diese neue Erkenntnis besteht auch die Möglichkeit, Parkinson sehr frühzeitig zu erkennen.

Wer im REM-Schlaf durch Schreien oder Schlagen und Treten auffällt, der kann sich von da an engmaschig auf Parkinson hin untersuchen lassen. Eine frühe Diagnose bringt dann eine gute Chance auf Behandlungserfolge mit sich.

Die Medizinwelt hofft sogar, durch die Traum-Schlaf-Störung eine Möglichkeit zu haben, neue Therapieoptionen zu entwickeln und Parkinson eventuell aufzuhalten, bevor es bei einem Patienten zum Ausbruch kommt. Dies käme einer Heilung gleich.