Die Zahl der posttraumatischen Belastungsstörungen unter Soldaten steigt

Die immer größer werdenden psychischen Belastungen bei Auslandseinsätzen führen bei immer mehr Soldaten zu einer PTBS

Von Melanie Ruch
21. November 2011

Immer mehr Soldaten kehren von Auslandseinsätzen mit einer posttraumatischen Belastungsstörung zurück. Statistiken zufolge waren im Jahr 2008 rund 245 Soldaten wegen einer PTBS in Behandlung. In diesem Jahr waren es bereits 715.

Gehirn von PTBS-Patienten ist mit der Weiterleitung von Sinneswahrnehmungen überfordert

Die Hauptgründe für diesen Anstieg liegen Peter Zimmermann vom Traumazentrum des Berliner Bundeswehrkrankenhauses zufolge zum einen in den immer größer werdenden, psychischen Belastungen während der Auslandseinsätze, zum anderen aber auch in dem offeneren Umgang mit psychischen Problemen unter den Soldaten. Die wahrgenommenen

eines jeden Einsatzes prägen die Soldaten. Sind diese Sinneswahrnehmungen mit besonders schlimmen Erlebnissen verbunden wie etwa

und werden sie in einem extremen Ausmaß wahrgenommen, ist das Gehirn mit deren Weiterleitung überfordert.

Die Reizüberflutung führt dazu, dass nicht mehr alle Reize verarbeitet werden können und diese unverarbeiteten Teilerinnerungen zu jedem späteren Zeitpunkt wieder ins Bewusstsein zurückgelangen können, wo sie sich schließlich in

äußern können.

Viele Betroffene suchen erst nach Jahren professionelle Hilfe auf

Aus Angst von ihren Emotionen überflutet zu werden, scheuen viele Betroffene die Auseinandersetzung mit den unverarbeiteten Erinnerungen und suchen sich oft erst nach Jahren oder gar Jahrzehnten professionelle Hilfe. Eine Therapie könne die Erinnerungen zwar nicht auslöschen, sie könne aber dabei helfen trotz des Erlebten wieder ein angstfreies und genussvolles Leben zu führen, so Zimmermann.