Ein Herzinfarkt kann zu PTBS führen

Von Cornelia Scherpe
27. Juni 2012

Die PTBS, die posttraumatische Belastungsstörung tritt in der Regel bei Soldaten oder Missbrauchsopfern auf. Sie erleben solch traumatisierende Ereignisse, dass die Psyche das nicht angemessen verarbeiten kann und es zu einer seelischen Störung kommt. Dinge wie Schlafstörungen, Flashbacks der Ereignisse, Depressionen und das Vermeiden von allen Dingen, die an das Trauma erinnern, gehören zum Krankheitsbild der PTBS.

Nun hat eine Studie ergeben, dass noch weitere Menschen zur Risikogruppe dazu gezählt werden müssen: Herzinfarktspatienten. Auch diese Menschen befinden sich vorübergehend in einer absoluten Notlage und müssen um ihr Leben fürchten. Auch dies ist eine Ausnahmesituation, die einer Studie zufolge eine posttraumatische Belastungsstörung auslösen kann.

Eine Meta-Analyse von 24 Studien mit Betroffenen zeigte, dass jeder achte die klassischen Symptome dieses Leidens zeigt. Insgesamt wurden die Daten von 2.384 Patienten mit einem Herzinfarkt neu ausgewertet. Das ermittelte Endrisiko für die PTBS liegt bei immerhin 12 Prozent.

Die Mediziner sind überrascht über diese Erkenntnis und auch beunruhigt, da dies bedeutet, dass viele Menschen auf der Welt unerkannt und damit unbehandelt an der Störung leiden müssen. Allein in Deutschland wären das bei 280.000 jährlich stattfindenden Herzinfarkten jedes Jahr 33.600 unbehandelte Fälle einer PTBS.