Digitale Medien in der Schule - Gymnasiasten kopieren Referate, Lehrer schreiben Emails

Von Nicole Freialdenhoven
18. April 2013

Liegt es an den in größerer Zahl vorhandenen Computern? Bei einer Umfrage des Allensbach Institutes zur Nutzung digitaler Medien im Unterricht beklagten 86% der Lehrer an Gymnasien, dass ihre Schüler Referate und Hausaufgaben nicht mehr selbst anfertigen, sondern nur noch aus dem Internet kopierten. Bei anderen Schulformen lag diese Zahl wesentlich niedriger. Dass die Gymnasiasten führend bei "Copy & Paste" sind, mag damit zusammen hängen, dass in 65% der Gymnasien frei zugängliche Computerarbeitsplätze zur Verfügung stehen, während es bei den Real- und Hauptschulen gerade einmal 33% sind.

Immerhin sind in 82% der deutschen Schulen Computer vorhanden und werden von zwei Dritteln der Lehrer "gelegentlich" auch eingesetzt. Nur einer von zehn Lehrern gab an, den Computer gar nicht zur Unterrichtsgestaltung zu nutzen. Bei 65% der befragten Lehrer beschränkte sich der Einsatz der digitalen Medien auf das Ansehen von Filmen und Videos. Da ist es wenig verwunderlich, dass die Hälfte der befragten Schüler die technischen Grundkenntnisse der Lehrer bemängelten.

Das spiegelt sich auch in der privaten Nutzung des Internets bei den Lehrern wider: Vor allem schreiben sie Emails und informieren sich über Politik und Wirtschaft. Lediglich jeder fünfte Lehrer kommuniziert über Social Media-Netzwerke oder per Email mit seinen Schülern. Befragt wurden für die Studie ingesamt 507 Lehrer und 614 Schüler ab der fünften Klasse.