Dopamin-Agonisten können Suchtverhalten auslösen

DAWS - Dopamin-Agonisten stimulieren Belohnungssystem im Gehirn

Von Laura Busch
20. Januar 2010

Bei Parkinson-Erkrankten kommt es in der Regel zu einem Schwund von jenen Zellen im Gehirn, die Dopamin produzieren. Einigen Betroffenen kann eine Therapie mit sogenannten Dopamin-Agonisten helfen. Die Medikamente wirken ähnlich wie Dopamin und helfen Bewegungsstörungen einzudämmen.

DAWS

Wie Wissenschaftler vom New York Presbyterian Hospital jetzt in einer Studie festgestellt haben, kann es bei einer Herabsetzung der Dosis jedoch zu Symptomen ähnlich denen eines Drogenentzugs kommen.

Demzufolge leide jeder fünfte Patient in einem solchen Fall unter Schweißausbrüchen, Schmerzen, Schwindel und einem allgemeinen Verlangen nach den Medikamenten. Die Wissenschaftler fassten das Phänomen unter dem Namen "dopamin agonist withdrawl syndrome" (DAWS) zusammen.

Bei der mit 93 Teilnehmern durchgeführten Studie wurde bei 26 Probanden die Dosis herabgesetzt. 19 Prozent litten infolge dessen an DAWS. "Wie Kokain und Methamphetamine funktionieren Dopamin-Agonisten, indem sie das Belohnungssystem im Gehirn stimulieren", erklärt die Leiterin der Studie, Dr. Melissa J. Nirenberg.

Andere Medikamente konnten die Symptome nicht lindern. Die Wissenschaftler raten Ärzten deswegen, bei der Verschreibung solcher Medikamente sehr vorsichtig vorzugehen.