Doping-Definition ist vielen zu schwammig

Von Cornelia Scherpe
3. August 2012

Es ist die Zeit von Olympia und neben der Freude und Begeisterung für das Thema stehen auch wieder unschöne Themen wie Doping im Raum. Damit die Sportler gesund und fair bleiben, gibt es ein allgemeines Dopingverbot. Dieses ist jedoch gerade für Ethiker mehr als schwammig formuliert und muss sich daher aktuell wieder einige Kritik gefallen lassen.

Allgemein würde man sagen, dass alles Doping ist, was auf künstliche Weise die Sportlerfähigkeiten steigert. Doch im Alltag sprechen wir auch gern von "Gehirndoping", wenn wir Kaffee trinken oder Traubenzucker zu uns nehmen. Hier ist Doping plötzlich etwas Gutes und genau da sehen die Ethiker das Problem.

Das Doping also immer als etwas böses im Sport betrachtet wird, ist fragwürdig. Dies merkt man auch an den Listen, die immer wieder von den Behörden erstellt werden müssen. Doping ist eben nicht gleich Doping, daher müssen alle Substanzen genannt werden, die als "böse" zählen.

Das führt schnell zur Undurchsichtigkeit und zu gefährlichen Grauzonen. Die Kritiker fordern daher, dass die Doping-Definition endlich genauer formuliert wird. Im Grunde gibt es bisher nur eine Liste der Wirkstoffe, die im Sport verboten sind, aber keine klare Definition des Wortes.

Besonders wichtig sei eine endgültige Beantwortung der Frage, was "künstlich" ist. Wenn sich Doping als eine künstliche Steigerung der Fähigkeiten versteht, wäre auch die Tasse Kaffee am morgen künstlich, oder? Oder wäre sie das nicht, da es um pflanzliche Stoffe geht, die wir im Zuge der Ernährung zu uns nehmen?

Marihuana ist jedoch auch pflanzlich und zählt zu den verbotenen Drogen.