Double-Degree: Der Trend geht zum doppelten Hochschulabschluss

Von Katja Seel
20. Januar 2012

Das einfache Auslandssemester hat ausgedient - wer heute als Hochschulabsolvent noch richtig Eindruck schinden will bei den Personalchefs großer Firmen, der sollte am besten gleich mit einem sogenannten "Double Degree" aufwarten. Dabei studiert man an zwei Unis gleichzeitig, an einer deutschen und einer fremdländischen. Bei den klassischen Bachelor-Studiengängen mit einer Länge von acht Semestern würde man zwei Jahre an der Hochschule hierzulande und zwei an der im gewählten Ausland verbringen. Besonders in Fächern wie Wirtschaftswissenschaften, Soziologie oder Ingenieurwissenschaften nimmt das Interesse an dem Modell zu.

An wenigen Hochschulen, wie etwa der ESB Business School im schwäbischen Reutlingen, gibt es die Möglichkeit, einen Double Degree zu erwerben, bereits seit Ende der Siebziger Jahre. Mittlerweile haben mehrere hundert deutsche Unis nachgezogen und bieten entsprechende Programme für Bachelor- und Masterstudiengänge an. Einen Platz zu ergattern, ist jedoch nicht einfach: Derzeit kommen auf 145 freie Plätze 1000 Bewerber. Besonders die Aussicht, auch im Ausland gute Jobchancen zu haben, begeistert die jungen Menschen für den doppelten Abschluss.

Bevor man sich für ein Programm entscheidet, sollte man sich jedoch genau informieren: Manchmal wird an der ausländischen Uni kein vollwertiger akademischer Abschluss, sondern nur ein Zertifikat angeboten. Von Vorteil ist es meist auch, wenn vorgesehen ist, dass mehrere Bewerber das Programm gleichzeitig absolvieren. Auf diese Weise hat der einzelne Student immer Gleichgesinnte zur Seite. Attraktiv ist das Modell auch deshalb, weil es keine Probleme mit der Anerkennung von im Ausland erbrachten Leistungen gibt.