Dreckige Luft schadet Kindern noch mehr als gedacht - Viele entwickeln eine Insulinresistenz

Von Cornelia Scherpe
17. Mai 2013

Die Luft ist vor allen Dingen in Großstädten alles andere als gut. Diese Erkenntnis ist nicht neu und gerade Eltern und Ärzte sorgen sich bereits seit vielen Jahren, welche Auswirkungen die Luftverschmutzung auf Kinder hat.

Nun hat eine aktuelle Studie einmal mehr gezeigt, dass diese Sorgen auch begründet sind. Man fand heraus, dass bei Heranwachsenden, die jeden Tag dreckige Luft voller Abgase und co. einatmen, die Gefahr für eine Insulinresistenz steigt.

Durchgeführt wurde die Studie in München, einer Großstadt, die sehr viele befahrene Straßen zu bieten hat. 5.991 Jungen und Mädchen, die in dieser Großstadt lebten, wurden ab ihrer Geburt über viele Jahre hinweg begleitet. Regelmäßig durchgeführte Checkups untersuchten, wie gesund die Kinder wirklich waren. Dafür entnahm man immer wieder Blut und analysierte dieses im Labor.

Die Forscher wurden mit der Zeit darauf aufmerksam, dass viele der Kinder keinen ihrem Alter angemessenen Blutzucker hatten. Als die Forscher die Werte jeweils in Verbindung zum genauen Wohnort setzten, stellte sich schnell ein Zusammenhang her. Die Gefahr auf eine Insulinresistenz stieg, je näher das Wohnhaus des Kindes an einer stark befahrenen Straße lag. Im Schnitt hob sich das Risiko um sieben Prozent pro 500 Meter.

Am bedenklichsten waren die Werte der Kinder, die nahe einem Industrie-Gebiet wohnten. Die Luftqualität war hier entsprechend am schlechtesten und das hatte sich direkt auf den Stoffwechsel der Kinder ausgewirkt.

Im Durchschnitt ließ sich festhalten, dass eine Insulinresistenz mit dem Anstieg der Stickstoffdioxidkonzentration zunahm. Um ganze 17 Prozent stieg die Gefahr je 10,6 µg/m3 mehr Stickstoffdioxidkonzentration.

Auch für Feinstaub ließ sich eine Risikosteigerung festhalten: Hier waren es sogar 19 Prozent pro 6 µg/m3 Feinstaub in der Luft.