Droht eine Abstoßung? Neuer Urin-Test kann das nach einer Stammzelltransplantation ermitteln

Von Cornelia Scherpe
25. April 2012

Krankheiten oder Unfälle können es nötig machen, dass ein Mensch eine Stammzelltransplantation benötigt. Doch selbst wenn diese erfolgreich durchgeführt wurde, so besteht noch immer die Gefahr, dass es zu einer sogenannten " Graft-versus-Host-Reaktion" kommt. Dieser Begriff ist dem Englischen entlehnt und bedeutet so viel wie "Transplantat-Wirt-Reaktion".

Das Transplantat ist mit dem Gewebe des neuen Körpers nicht einverstanden und aktiviert seine T-Lymphozyten. Infolge dessen kommt es zu einer Abstoßreaktion, die alle Mühe zu Nichte machen kann. Wie groß die Wahrscheinlichkeit für eine solche Reaktion ist, kann nun ein neuer Urin-Test berechnen. Das besonders Gute an diesem Test: er kann bereits eine Prognose geben, noch bevor der Patient mit einem Symptom zu kämpfen hat. Dies räumt den behandelnden Ärzten natürlich viel mehr Zeit ein und sie haben folglich ein Zeitfenster, mit dem sie arbeiten können.

Finden sich Hinweise auf eine anstehende Reaktion, so kann mit Steroiden gearbeitet werden, damit Transplantat und Patient besser zusammenpassen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, das Transplantat mit T-Zellen des Patienten zu versorgen. So kann man es in gewisser Weise austricksen und besser auf den Wirt abstimmen.