"Du bist, was Du hörst" - Wie Musik unser Verhalten bestimmt

Musik beeinflusst den menschlichen Körper stark und bestimmt, wo wir uns zu Hause fühlen

Von Thorsten Poppe
16. Juni 2011

Musik beeinflusst den Menschen in seinem Verhalten mehr als bisher angenommen wurde. So hat jetzt ein britischer Wissenschaftler herausgefunden, dass uns Räume umso vertrauter sind, je mehr dort Musik gespielt wird, die uns angenehm ist.

Was also zum Beispiel für Kühe im Stall gilt, die mit Hilfe von Musikberieselung mehr Milch geben, spielt auch beim Menschen eine große Rolle. Demnach bestimmt die Musik laut dem britischen Psychologen Harry Witchel wo wir uns zu Hause fühlen.

Musik als Reviermarkierung

Als Beispiele führt er unter anderem das Hören lauter Musik über das Mobiltelefon an. Mittels Laustärke wollen die Jugendlichen damit einerseits Ihr Revier markieren, andererseits aber auch den Kontakt zu anderen Menschen von vornerein vermeiden. Denn die überwiegenden Reaktionen darauf sind Abstand zu halten.

Darüber hinaus gibt die Musik Auskunft darüber, wer in einem Raum das Sagen hat. So werden Wohnungslose in Stationen der Untergrundbahn mit Hilfe von klassischer Musik davon abgehalten, sich länger dort aufzuhalten. Denn bei einer solchen Musik fühlen sie sich nicht zu Hause. Weitere Erkenntnisse seiner Arbeiten sind in seinem neuen Buch "You are what you hear" nachzulesen.