Duftige Blumen als Grabschmuck schon in der Steinzeit bekannt

Von Nicole Freialdenhoven
4. Juli 2013

Der Brauch, bei einer Beerdigung Blumengebinde auf das frische Grab zu legen, ist möglicherweise viel älter als bislang angenommen. In Israel wurde nun in der Rakefet-Höhle ein prähistorischer Friedhof entdeckt, dessen rund 13.700 Jahre alten Gräber von Blumen umgeben waren. Da sich die pflanzlichen Reste teilweise unterhalb der Toten befanden, vermuten die Archäologen, dass die Menschen zu dieser Zeit einen Blütenteppich im Grab anlegten, auf dem sie ihre Toten zur letzten Ruhe betteten.

Wann die Menschheit damit anfing, ihre Toten auf speziell angelegten Friedhöfen zu bestatten, ist unklar. Bis vor etwa 15.000 Jahren wurden Tote in einzelnen Grabstätten zumeist hockend begraben und erhielten manchmal tierische Beigaben.

Die ältesten echten Friedhöfe wurden in israelischen Höhlen im Karmelgebirge entdeckt und sind etwa 15.000 bis 11.000 Jahre alt. Der nun dort entdeckte Friedhof war jedoch der erste, der Hinweise auf Pflanzen als Grabbeigaben lieferte. Insgesamt wurden in der Rakefet-Höhle 29 Gräber von Frauen, Kindern und Männern gefunden.

Für die Bestattung der Toten wurde der Untergrund so ausgehöhlt, dass sich am Kopfende eine senkrechte Platte befand, auf der der Kopf ruhte. Die Innenwände des Grabes wurden dann mit Schlamm und einem Bett aus blühenden Blumen verkleidet, auf das der Tote samt Werkzeugen und Nahrung gebettet wurde. Unter den identifizierten Pflanzen war wohlduftender blühender Salbei, der bis heute in dieser Region wild wächst.