Dupuytren - die gekrümmten Finger können durch eine neue Enzym-Methode behandelt werden

Von Cornelia Scherpe
5. Juni 2012

Dupuytren ist eine sehr unangenehme Krankheit, die die Hände eines Menschen befallen kann. Zunächst bilden sich kleine Knötchen in den Innenflächen der Hände, die mehr und mehr wachsen und sich verhärten. Dieser Prozess kann Jahre dauern, doch dann haben sich Faserstränge gebildet, die sich verdichten und dafür sorgen, dass man die Finger der Hand nicht mehr vollständig ausstrecken kann.

Die Patienten leiden fortan unter zusammengezogenen Fingern, die sie nur unter Schmerzen strecken können. Das schränkt natürlich die Lebensqualität erheblich ein, denn normale Handgriffe werden schmerzhaft und schwer. Manche Patienten benötigen in fortgeschrittenen Stadien der Krankheit sogar eine Pflegekraft, um den Alltag zu meistern. Woher diese Krümmung der Finger kommt, ist bisher nicht ganz klar. Die Mediziner gehen von genetischen Ursachen aus. Bisher lassen sich die krummen Finger behandeln, indem bei einem chirurgischen Eingriff die störenden Fasern durchtrennt werden. Hierbei handelt es sich um eine große OP, samt Narkose und den Risiken durch Infektionen.

Doch nun gibt es eine neue Methode, die 2011 das erste Mal in Österreich angewandt wurde. Hierbei wird ein spezielles Enzym direkt in die erkrankten Kollagenfasern gespritzt. Die Enzyme wirken vor Ort und lösen das verdickte Gewebe teilweise auf. Nun kann nach 24 Stunden in einem minimalen Eingriff der Rest des Stranges aufgebrochen werden. Der Patient leidet deutlich weniger und die Erfolgsrate scheint ersten Auswertungen zufolge deutlich über der Quote des chirurgischen Eingriffes zu liegen. Bei der bisherigen Standardbehandlung entwickeln bis zu 40 Prozent der Patienten nach spätestens fünf Jahren erneute Symptome.