Durch Antikörper die Cholesterinwerte senken

Eine Antikörper-Therapie soll demnächst eine Alternative für Patienten mit chronisch hohen Cholesterinwerten darstellen

Von Cornelia Scherpe
18. November 2011

Wer chronisch unter zu hohen Cholesterinwerten leidet, muss von seinem Arzt mit Medikamenten therapiert werden, sonst riskiert er seine Gesundheit dauerhaft. Oft kommen dann Statine zum Einsatz, die die Höhe des Cholesterins im Blut künstlich regulieren.

Es gibt jedoch auch Patienten, die auf Statine nur schwer bis gar nicht ansprechen. Dieser Patientengruppe könnte bald eine neue Therapie mit Antikörpern helfen. Zum Einsatz kommen sollen die sogenannten monoklonalen Antikörper "AMG145" und "REGN727".

Antikörper hemmen das Eiweiß "PCSK9"

Was bewirken diese im Körper? Sie behindern ein Eiweiß ("PCSK9"), das von der Leber gebildet wird. Dieses Eiweiß ist dazu da, den Rezeptor des "bösen" Cholesterin zu binden, was dazu führt, dass das Cholesterin vom Körper aufgenommen wird. Das Eiweiß arbeitet also direkt daran, dass der Cholesterinspiegel gesteigert wird.

Beim gesunden Menschen ist das in Ordnung, doch wessen Spiegel zu hoch ist, der ist froh, wenn das Eiweiß weniger aktiv ist und genau das bewirken die Antikörper. Sie hemmen "PCSK9", was so indirekt zu einer Senkung der Cholesterinwerte führt.

Klinische Studien zeigen erste Erfolge

Mittels Injektionen will man die Antikörper in den Körper der Patienten schleusen, damit diese vor Ort das Cholesterin regulieren können. Da der Antikörper aber nicht auf Dauer im Menschen verbleibt, müssen die Injektionen im Abstand von einigen Monaten immer wieder aufgefrischt werden.

Erste klinische Studien laufen bereits und zeigen sehr gute Ergebnisse. Eine Verminderung der Werte um mindestens 30 Prozent wurden erzielt. Bei einigen Patienten gelang sogar eine Senkung von 65 Prozent.