Durch Kindesmisshandlung veränderte Stressgene bei Opfern

Von Viola Reinhardt
27. Februar 2009

Kindesmisshandlungen hinterlassen immer ihre Spuren. Ob mit äußeren sichtbaren Spuren oder auch mit seelischen Narben, ist hierbei von der Schwere der Misshandlungen abhängig. Doch wie nun Wissenschaftler der Mc-Gill-Universität, Montreal, entdeckt haben, verändern sich im Organismus auch die Stressgene.

So zeigt sich bei Menschen, die in ihrer Kindheit Misshandlungen erleben mussten, eine verringerte Menge eines Proteins, das auf Stresssignale reagiert. Die Forscher fanden zudem heraus, dass einer der wichtigen Rezeptoren namens Glucocorticoid NR3C1 für die Aktivierung bestimmter Systeme im Gehirn verantwortlich ist.

Zeigt sich nun eine Verringerung des Proteins bei den betroffenen Kindern oder Erwachsenen, scheinen auch die Rezeptoren nur reduziert vorzukommen. Vermutungen der Wissenschaftler gehen dahingehend, dass die Betroffenen durch diese Veränderung der Stressgene nicht nur anfälliger für Depressionen sind, sondern auch schlechter auf Stress reagieren können.