Durch Nierentransplantation kann Epstein-Barr-Virus zu Krebs führen

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
22. Juli 2013

Beim Epstein-Barr-Virus (EBV) handelt es sich um einen Herpes-Erreger, mit dem man sich für gewöhnlich im Laufe des Lebens - meist im Kindesalter - infiziert. Die Symptome dabei verlaufen in der Regel mild, falls es überhaupt zu Beschwerden kommt. Doch im Fall einer Immunschwäche kann die Infektion einen sehr schweren Verlauf annehmen.

Auch bei Kindern, die noch keine Antikörper haben und eine Niere transplantiert bekommen, ist dies der Fall, wie nun im Universitätsklinikum Heidelberg herausgefunden wurde. Zu den dadurch entstehenden Komplikationen kann auch der Lymphdrüsenkrebs gehören.

Dieser Infekt trägt den Namen transplantationsassoziierte lympho¬proliferative Erkrankung (PTLD) und trat bei Beobachtungen bei Kindern von durchschnittlich 11 Jahren auf. Wie die Forscher sagen, würde durch die Virenanzahl im Blut der Patienten nicht klar sein, wer eine PTLD entwickelt, insofern sei es nötig, Kinder mit einer aktiven EBV-Infektion nach der Organtransplantation vor der Erkrankung zu schützen.

Ähnliche Ansichten gewann man nach einer amerikanischen Studie, die zeigte, dass das Risiko, an Lymphdrüsenkrebs zu erkranken, durch eine Prophylaxe um 83 Prozent gesenkt werden konnte.