Durch HLA-Sensibilisierung kein Spenderorgan - eine Desensibilisierung soll Patienten helfen

Spenderorgan für Patienten mit HLA-Sensibilisierung durch Plasmapherese möglich

Von Cornelia Scherpe
5. August 2011

Einige Menschen leiden an einer HLA-Sensibilisierung. Dabei handelt es sich um eine Bildung von Antikörpern im Blut, die es dem Körper erschweren, Transplantate von Spendern anzunehmen.

Studien zeigen eine sehr hohe Abstoßrate von Spenderorganen, wenn eine HLA-Sensibilisierung vorliegt. Eine solche tritt oft nach Schwangerschaften auf, oder wenn der Betroffene schon einmal ein Organ, beziehungsweise Fremdblut erhalten hat. Forscher sind durch Experimente auf die Idee gekommen, mit den Betroffenen eine Desensibilisierung zu versuchen, um die Antikörper zu hemmen.

Patienten mit einer HLA-Sensibilisierung können bisher keine Spenderorgane bekommen

Dafür soll durch eine Plasmapherese bewirkt werden, dass die Antikörper im Blut langsam abgebaut werden. Da dieses Verfahren aber das Immunsystem stört, muss parallel dazu nach jeder Sitzung Immunglobulin verabreicht werden. Diese Prozedur muss mehrfach durchgeführt werden, bis kaum noch Antikörper nachweisbar sind.

Bisher wurde das Verfahren nur an 211 Patienten getestet. Diese Freiwilligen litten an der HLA-Sensibilisierung und konnten keine Spenderorgane bekommen. Durch die Plasmapherese war dies nun möglich, allerdings lebten nach acht Jahren trotz guter Behandlung nur noch 49,1 Prozent der Patienten. Die Erfolgsquote ist zwar schon gut, allerdings fehlt eine Langzeitstudie mit einer höheren Zahl an Teilnehmern für wirklich aussagekräftige Ergebnisse.