Ebola-Impfstoff frühestens 2015 - Interesse der Pharma-Konzerne nur gering

Von Ingo Krüger
26. August 2014

Während immer Menschen in Westafrika am Ebola-Fieber sterben, ist ein Impfstoff gegen das Virus nach wie vor nicht vorhanden. Experten gehen davon aus, dass frühestens im Sommer 2015 ein Schutz gegen die häufig tödliche Erkrankung vorliegen könnte. Bis dahin können Helfer nichts anderes tun, als das Immunsystem der Patienten zu stärken.

Pharmakonzerne haben kein großes Interesse an Mittel

Zwar haben Forscher in letzter Zeit Fortschritte bei der Suche nach einem Impfstoff gegen das Ebola-Virus gemacht, doch trotz der zahlreichen Todesfälle (mehr als 1400) haben die großen Pharmakonzerne weiterhin kein großes Interesse an einem solchen Mittel. In ihrem Fokus stehen vor allem Erkrankungen, von denen noch viel mehr Menschen betroffen sind. Dazu zählen sogenannte Volkskrankheiten, aber auch Krebs und AIDS.

Dazu kommt, dass Betroffene auch in der Lage sein müssen, entsprechende Therapien und Medikamente zu bezahlen. Dies ist in den Entwicklungsländern eher selten. Zudem gibt es aufgrund der seltenen Krankheitsausbrüche nur wenige Personen für klinische Studien.

Experimentelle Wirkstoffe dürfen angewendet werden

Eine britische Untersuchung zeigt, dass von den mehr als 1500 Medikamenten, die zwischen 1975 und 2004 auf den Markt kamen, lediglich 21 entwickelt wurden, um tropische Krankheiten zu bekämpfen, etwa Malaria und Tuberkulose. Aufgrund des Anstiegs der Infiziertenzahlen mit dem Ebola-Virus hat die Weltgesundheitsorganisation WHO Mitte August die Genehmigung erteilt, experimentelle Wirkstoffe anzuwenden.