Erster Impfstoff gegen Ebola ist erfolgreich

Die Zulassung eines neuen Impfstoffes mit durchschlagender Schutzwirkung gilt als äußerst wahrscheinlich

Von Cornelia Scherpe
4. August 2015

Es ist eine Erfolgsmeldung für die Medizinwelt. Seit dem März 2015 wird in einer großen Feldstudie getestet, ob der Impfstoff "rVSV-EBOV" gegen Ebola ins Feld geführt werden kann. Die ersten Zwischenergebnisse sind sehr vielversprechend. Die Wirkung liegt bei bis zu 100 Prozent und übertrifft damit so manche Erwartung.

Impfstoff mit großem Potential

Der Impfstoff war bereits 2014 in Pionierstudien getestet worden. Damals führte man die Impfung bei Freiwilligen in

durch. Die ersten Studien wurden jedoch abgebrochen, da sich die Zahl der Nebenwirkungen häufte. 015 entschied man sich, die Vergabe wieder aufzunehmen, da es bisher keinen Impfstoff gibt, der so großes Potenzial hat. Die jetzt erreichte Wirksamkeit von bis zu 100 Prozent bestätigt die Richtigkeit der Entscheidung.

Schutz ohne Zeitverzögerung

Für die aktuelle Studie impfte man 4.123 Menschen unmittelbar nach ihrem Kontakt zum Erreger. Bei 3.528 weiteren Probanden wartete man zunächst drei Wochen. In dieser Teilgruppe kam es innerhalb der 21 Tage zu 16 Fällen einer Ebola-Erkrankung. Von allen geimpften Personen reagierten alle nach sechs bis maximal zehn Tagen auf den verabreichten Impfstoff.

Am besten war der Schutz, wenn die Impfung unmittelbar erfolgte. Hier kam man auf 100 Prozent. Bei späteren Impfungen sank die Quote auf immer noch gute 75 Prozent. Daher rät man für die Zukunft, den Schutz ohne Zeitverzögerung zu verabreichen.

Zulassung sehr wahrscheinlich

Insgesamt kam es bei 43 Teilnehmern zu Nebenwirkungen. Nach genauerer Analyse konnten die Forscher die Komplikationen aber nur in einem Fall wirklich auf die erfolgte Impfung zurückführen. Die WHO sieht die Schutzwirkung des Impfstoffes als so durchschlagend an, dass die Zulassung sehr wahrscheinlich ist. Damit käme die erste effektive Impfung gegen Ebola auf den Markt.