Effektiver gegen Malaria - neues Verfahren zur Herstellung der Medikamente

Von Cornelia Scherpe
20. Januar 2012

Malaria ist eine Infektion, die sehr gefährlich werden kann. Zwar gibt es inzwischen Medikamente gegen Malaria, doch die Produktion ist recht teuer. Das Standardmedikament enthält derzeit vor allen Dingen Artemisinin. Dieser Wirkstoff wird aus dem Einjährigen Beifuß gewonnen, einer Pflanze, die hauptsächlich in Vietnam und in China vorkommt.

Allein dieser Fakt macht das Präparat sehr kostspielig. Damit ist kaum eine Herstellung denkbar, die alle 225 Millionen Erkrankten versorgen kann. 2010 mussten daher 655.000 Infizierte sterben. Die meisten Todesopfer waren Kinder und lebten in Afrika.

In Deutschland haben sich daher Forscher daran gemacht, die Herstellung der Medikamente zu vereinfachen und damit preisgünstiger zu machen. Besonders Bedürftigen in armen Regionen der Welt soll so in naher Zukunft geholfen und die Todeszahlen endlich gesenkt werden. Der Gedanke der Forscher: der wichtige Wirkstoff Artemisinin muss synthetisch gewonnen werden, das senkt die Produktionskosten. Sie benutzen dafür Artemisininsäure. Diese ist ein Abfallprodukt, das bei der bisherigen Gewinnung des Wirkstoffes aus der Pflanze übrig bleibt.

Mit nur einem Umwandlungsschritt im Labor können sie damit auch synthetisches Artemisinin herstellen. Die Herstellung erfordert nur eine Apparatur und geht sehr schnell. So sollte Zeit, Material und damit bares Geld gespart werden. Die günstigere Produktion macht das Medikament gegen Malaria damit auch für die Entwicklungsländer erschwinglich. Die neue Methode soll bereits Mitte 2012 zur breiten Anwendung freigegeben werden.