Ein Geschenk Gottes in Jerusalem: Archäologen finden Steinstempel aus biblischen Zeiten

Von Nicole Freialdenhoven
3. Mai 2012

Eine kleine Sensation wurde in den Trümmern eines 2700 Jahre alten Hauses am Tempelberg von Jerusalem gefunden: Ein lediglich zwei Zentimeter großer Stempel aus Stein, in den die Worte "Für Metanjahu" eingraviert sind. Vermutlich hat der Stempel einem Beamten namens Metanjahu gehört, der ihn zum Versiegeln offizieller Dokumente verwendete. Der Name Mentanjahu bedeutet "Geschenk Gottes".

Der Stempel ermöglichte es den Archäologen das Alter des Hauses auf etwa 2700 Jahre zu datieren, womit es aus der Zeit des ersten salomonischen Tempels stammte, der 586 von den Babyloniern zerstört wurde. Aus der Zeit des zweiten Tempels von König Herodes sind dagegen noch viele Fundstücke vorhanden, darunter auch die letzte Mauer des Tempels, die den Juden heute als Klagemauer heilig ist.

Wohnhäuser waren bislang jedoch noch nie so nahe am Tempel entdeckt worden. Vor einigen Monaten war bereits ein ähnlicher Stempel aus der gleichen Periode in der Davidstadt, im Süden der Jerusalemer Altstadt zutage gefördert worden, der die Inschrift "Für Netanjahu" trug. Der gleichnamige israelische Ministerpräsident durfte sich über eine Kopie freuen, während das Original ins Museum wanderte.