Ein Hörsturz kann ein Frühsignal für einen Herzinfarkt sein

Von Cornelia Scherpe
23. August 2013

Es gibt diverse Ursachen, die zu einem Hörsturz führen können. In jedem Fall funktioniert die Verarbeitung des Schalls im Innenohr nicht mehr. Der Reiz aus der Umwelt kommt zwar dort an, doch die Nerven vor Ort können die Information nicht mehr angemessen verarbeiten und daher auch nicht komplett an das Gehirn weitergeben. Erleben Menschen einen Hörsturz, so kann dies einer aktuellen Studie zufolge nicht nur ein Problem für sich sein, sondern ferner ein Warnsignal: das Herz ist in Gefahr.

Tatsächlich konnte man ermitteln, dass Menschen, die einen Hörsturz erfahren haben, auffallend häufig in den folgenden Jahren auch einen Herzinfarkt erleiden. Daher sollte der Hausarzt nicht nur eine Überweisung zum HNO-Arzt ausstellen, sondern auch zum Kardiologen. Die Herzgesundheit sollte in jedem Fall einmal durchgecheckt werden.

In der Studie hatte man die Daten von 44.830 Menschen mit einem Hörsturz ausgewertet. Man nahm zudem eine gleichgroße und gesunde Kontrollgruppe und beobachtete alle für neun Jahre. Innerhalb dieser Zeit hatten sich bei jenen mit einem Hörsturz auffallend mehr Herzinfarkte ereignet. Auf 1.000 Personenjahre gerechnet kam es zu 19,27 Vorfällen, während es in der Kontrollgruppe nur 13,87 waren. Man rechnete nun Faktoren wie andere Krankheiten heraus und kam am Ende dennoch auf ein gesteigertes Risiko von immerhin 25 Prozent.

Der Zusammenhang vor vor allen Dingen dann am größten, wenn es sich um Senioren gehandelt hatte. Betrachtete man nur diese Teilgruppe, lag das Risiko sogar um 62 Prozent erhöht. Ältere Menschen sollten also erst recht einmal zu einem Checkup des Herzens geschickt werden, wenn ein Hörsturz stattgefunden hat. Beachtet man das Warnsignal, kann das eventuell Leben retten.