Ein Impfstoff gegen Kokain? Forscher haben erste Laborerfolge

Durch speziellen Impfstoff könnte das Verlangen von Kokainsüchtigen vielleicht gehemmt werden

Von Cornelia Scherpe
11. Januar 2011

Die Idee ist ungewöhnlich, doch Forscher arbeiten tatsächlich daran, den Menschen gegen Kokain immun zu machen. Erste Erfolge können sie bei Labortieren schon vorweisen. In den USA schafften es Forscher, Mäuse mit einem Impfstoff gegen die Droge zu immunisieren. Dabei verabreichten sie den Nagern eine Injektion, die aus zwei Stoffen bestand.

Entwicklung von Abwehrstoffen

Zum einen war ein normaler Erkältungsvirus enthalten und zum anderen eine chemische Form von Kokain. Beides wurde in abgeschwächter Form in den Blutkreislauf der Tiere gegeben. Zum einen wurden sie dann wie erhofft immun gegen den Virus. Zum anderen zeigten sie aber auch Abwehrstoffe gegen das Kokain. Das Immunsystem der Tiere erkannte nun das Kokain als Feind und neutralisierte es, bevor es im Gehirn ankam.

So könnte eine Sucht tatsächlich im Keim erstickt werden. Allerdings ist bislang völlig unklar, ob der Impfstoff auch am Menschen angewandt werden kann. In Amerika leiden gegenwärtig 5,3 Millionen an einer Kokainsucht. Für die, die gern davon loskommen wollen, wäre eine solche Therapie eine große Chance.