Eine HPV-Impfung lohnt sich sogar noch nach der Infektion

Von Cornelia Scherpe
3. Mai 2012

Wer sich gegen den humanen Papillomaviren impfen lässt, der ist auf der sicheren Seite. Ohne Impfung kann man sich die Viren sehr schnell einfangen, wenn man ungeschützten Sex hat. Betroffen sind dabei sowohl Männer als auch Frauen. Oft schlummert der Virus für viele Jahre, doch dann können Genitalwarzen die Folge sein und besonders für Frauen kann die Infektion mit weiteren Folgen verbunden sein, denn HPV steigert nachweislich das Risiko auf Gebärmutterhalskrebs.

Doch wer einmal infiziert ist, bei dem ist eine nachträgliche Impfung sinnlos? Dieser Gedanke ist weit gefehlt, wie Forscher nun herausgefunden haben. Ihren Untersuchungen zufolge, kann selbst eine infizierte Frau noch von der HPV-Impfung profitieren. Zwar wird sie den Virus so nicht los, doch die Gefahr auf Folgeerkrankungen sinkt. Der Impfstoff hält die Infektion quasi in Schach und das statistisch für zehn Jahre.

Die Daten stammen aus einer Studie mit 17.000 Probandinnen. Eine Gruppe wurde geimpft, die andere erhielt ein Scheinmedikament. 1.350 der Frauen hatten jedoch bereits den HP-Virus in sich. Von diesen Teilnehmerinnen waren 587 nun tatsächlich mit dem Impfstoff versorgt worden und 763 waren in der Placebo-Gruppe gelandet. Es zeigte sich nach 1,3 Jahren, dass die Frauen der ersten Gruppe gegenüber den Nichtbehandelten ein kleineres Risiko für Folgeerkrankungen hatten.

Ihr Risiko war um ganze 46,2 Prozent gesunken. Betrachtete man nur das Risiko für Gebärmutterhalskrebs waren die Zahlen sogar noch besser. Hier sank die Gefahr direkt um 65 Prozent. Genitalwarzen traten im Schnitt zu 35 Prozent seltener auf.