Ein lohnenswerter Besuch auf dem jüdischen Friedhof in Breslau

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
27. September 2012

Wer nach Breslau, dem heutigen Wroclaw in Polen, reist, der sollte auch den jüdischen Friedhof besuchen. Dort erfolgte im Jahr 1856 die erste Bestattung und 1942 wurden die letzten Toten begraben. Danach geriet der Friedhof in Vergessenheit und erst 30 Jahre später wurde er unter Denkmalschutz gestellt.

Der Friedhof ist etwa fünf Hektar groß und ist mit einer Mauer umgeben. Zirka 12.000 Gräber sind dort und der Friedhof ist wie ein Park angelegt. In Breslau haben vor dem Zweiten Weltkrieg etwa 20.000 Juden gelebt und von den vielen damaligen jüdischen Gotteshäusern existiert heute nur noch die große Synagoge "Unter dem Weißen Storch", die sich in der Altstadt befindet.

Auf dem Friedhof liegen auch die Eltern der zum katholischen Glauben konvertierten Nonne Edith Stein, die 1942 in Auschwitz ums Leben kam und im Jahr 1998 wurde sie von Papst Johannes Paul II. als Märtyrin heilig gesprochen. Auch das Grab von Ferdinand Lassalle, der in Breslau geborene erste Vorsitzende des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins, befindet sich auf diesem Friedhof und der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder hat bei seinem Aufenthalt in der Stadt Breslau das Grab besucht.