Ein neuer Mini-Herzschrittmacher will die Medizinwelt revolutionieren

Von Cornelia Scherpe
21. Januar 2014

Seit im Jahr 1958 zum ersten Mal ein Herzschrittmacher bei einem Patienten implantiert wurde, hat sich die Welt der Medizin stark gewandelt. Viele Weiterentwicklungen sorgen dafür, dass Menschen mit den unterschiedlichsten Krankheiten immer besser betreut und auch geheilt werden können.

Nun steht das Teilgebiet der Herzschrittmacher-Technik vor einem großen Sprung in die Zukunft, denn die Technik konnte ganz entscheidend verfeinert werden. Der Schrittmacher der Zukunft soll auf die bisher notwendigen Elektroden komplett verzichten und kommt daher auch ohne Elektrokabel aus.

Die bisherigen Geräte bestehen aus einem sogenannten Pulsgenerator (in diesem liegt die Batterie) und die mittels Kabel an den Generator angeschlossenen Elektroden.

Das neue "Wireless Cardiac Pacing System" (kurz WiCS-System) stimuliert das Herz dagegen nur mittels Ultraschall. Dieser wird von außerhalb des Körpers nach innen gesendet und von dem neuen Implantat entsprechend verarbeitet. Das Implantat erzeugt dann je nach Bedarf die elektrische Energie und funktioniert so ebenfalls als Herzschrittmacher.

Der Vorteil an der neuen Technik

Kabel und Elektroden werden überflüssig und das bringt eine entscheidenden Vorteil für den Patienten: Die Elektroden sind bisher genau der Teil eines Herzschrittmachers, der am fehleranfälligsten ist. Vor allen Dingen der sogenannte Sondenbruch tritt immer wieder auf und erzwingt eine Not-OP, damit der Patient nicht versterben muss.

Damit jedoch nicht genug: Das neue Gerät wird ein Mini-Herzschrittmacher und damit deutlich kleiner als die Modelle, die bisher im Einsatz sind. Das Implantat soll so klein sein, dass es durch einen Katheter passt und daher nur noch eine minimal-invasiver Eingriff notwendig ist, um den Herzschrittmacher an Ort und Stelle zu bringen.

Der Brustkorb des Patienten muss also für die Operation nicht mehr komplett geöffnet werden und das verringert alle Op-Risiken drastisch.