Ein neues Implantat soll die Lesebrille überflüssig machen

Von Cornelia Scherpe
13. Juni 2012

Auch wer in jungen Jahren das Glück hat und sie nicht benötigt, irgendwann kommt kaum jemand um sie herum: die Brille. Auch Menschen mit gesunden Augen entwickeln im Alter eine Verschlechterung der Sehkraft und sind zumindest beim Lesen auf eine Hilfe angewiesen. Wer nur eine solche Lesebrille benötigt, kann in naher Zukunft vielleicht ganz auf die Variante mit Gläsern und Gestell verzichten. Augenärzte haben an einem neuen Implantat gearbeitet, das die Lesebrille überflüssig macht. Die Alterssichtigkeit wird hier korrigiert, indem ein gerade einmal 3,8 Millimeter großes Kunststoff-Implantat vom Augenchirurgen eingesetzt wird. In einer OP wird die äußere Schicht der Hornhaut ein wenig entfernt und an ihrer Stelle die dünne Linse angebracht. Diese befindet sich dann fortan über der menschlichen Pupille und wirkt dort wie eine Lochblende. Während so das Lesen wieder problemlos möglich wird, nimmt die Schärfe beim Blick in die Ferne etwas ab. Der Verlust ist allerdings minimal.

Das gerade neu zugelassene Verfahren, darf seit Januar 2012 in Deutschland angewandt werden und hat bereits weltweit 5.000 Senioren von der Lesebrille befreit. Allerdings kann nicht jeder mit Alterssichtigkeit auf das Implantat hoffen. Der Augenarzt kann es nur dann empfehlen, wenn das Auge ansonsten vollkommen gesund ist. Besonders wichtig ist, dass die Hornhaut des Auges eine vorgeschriebene Dicke hat. Leidet der Patient an Augenkrankheiten, wird vom Implantat abgeraten.