Ein Traum aus Marmor und Gold: Saudi-Arabien gönnt sich prunkvollste U-Bahn-Station der Welt

Von Nicole Freialdenhoven
24. Mai 2013

Schade, dass kaum jemand sie zu sehen bekommen wird: In der saudi-arabischen Hauptstadt Riad wird derzeit die wohl prunkvollste U-Bahn-Station der Welt gebaut. Der Fußboden der neuen Haltestelle im King Abdullah Financial District soll aus edlem Marmor gebaut werden und an den Wänden wird echtes Gold glänzen.

Das wellenförmige Dach, das von außen an eine Sanddüne erinnert, soll durch Gitter frische Luft in die U-Bahn-Station lassen. Hohe Decken mit imposanten Säulen helfen bei der Zirkulation der Luft.

Insgesamt soll das 20.000 Quadratmeter große Gebäude sechs Bahnsteige enthalten, an denen sich drei U-Bahn-Linien der Hauptstadt kreuzen. Dazu kommt eine Eingangsetage und zwei weitere Stockwerke für Parkgaragen.

Kurios: Der Entwurf für die neue U-Bahn-Station im wohl frauenfeindlichsten Land der Welt stammt von der britisch-irakischen Architektin Zaha Hadid, die zuletzt das Olympics Aquatic Centre in London und das neue Museum für zeitgenössische Kunst in Rom entworfen hat.

Ob Frau Hadid die Bauarbeiten in Riad selbst beaufsichtigen darf, ist unbekannt. Der Bau soll innerhalb von vier Jahren erfolgen. Riad erlebt in den letzten Jahren rasantes Wachstum und verdoppelte seit 1990 seine Einwohnerzahl. Nun wird zum ersten Mal ein öffentliches Nahverkehrssystem entwickelt, das sich die Scheichs einiges kosten lassen.