Ein Ultraschallscreening als Vorsorge gegen Eierstockkrebs kann sogar schädlich sein

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
13. September 2012

Deutsche Forscher und auch eine US-Behörde stehen dem Ultraschall-Screening als Vorsorge gegen Eierstockkrebs kritisch gegenüber und sind sogar der Meinung, dass diese Untersuchungsmethode sogar mehr Schaden als Nutzen bringen kann. Bei einer Analyse von mehreren Studien stellten die amerikanischen Experten fest, dass durch das Screening oftmals unnötige Operationen die Folge sind.

Als Endergebnis kam heraus, dass statistisch nur eine Frau von 20 als positiv getesteten Frauen auch tatsächlich an Eierstockkrebs erkrankt war. Zudem wurden 10 Prozent der Frauen, die regelmäßig an der Vorsorgeuntersuchung teilgenommen hatten, positiv auf Krebs getestet, obwohl sie gesund waren. Viele von den Frauen wurden deshalb auch unnötig operiert, das heißt ein oder beide Eierstöcke wurden entfernt. Zudem kam es bei etwa 15 Prozent der Frauen durch die Vorsorgeuntersuchungen zu Nebenwirkungen, beispielsweise Blutgerinnseln.

Die Heilungschancen bei Eierstockkrebs stehen schlecht, denn wenn er entdeckt wird, ist er schon soweit fortgeschritten, dass jede Hilfe zu spät kommt. Aus dem Grunde sollten die Frauen auf bestimmte Symptome, wie Schmerzen im Unterleib, Blutungen und schnelles Völlegefühl beim Essen achten. Eine Eierstockkrebserkrankung ist oft genetisch bedingt, so sollten sich diese betroffenen Frauen aber trotzdem regelmäßig testen lassen.

In Deutschland steht die Eierstockkrebserkrankung an sechster Stelle der Krebserkrankungen. Übrigens gehört das vaginale Ultraschallscreening zur Früherkennung von Eierstock- und Gebärmutterkörperkrebs (VUS) zu den individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL), die von den Krankenkassen nicht bezahlt werden.