Eine Blutzuckerkontrolle ohne Pieksen - mittels Sensor möglich, aber nicht ganz problemlos

Durch Implantation wird der Zuckerwert in der Gewebeflüssigkeit gemessen

Von Cornelia Scherpe
5. Juli 2010

Das ständige In-den-Finger-Stechen um die aktuellen Blutwerte zu überprüfen nervt - davon können alle Diabetiker auf der Welt ein Lied singen.

Die Forschung ist daher seit längerer Zeit auf der Suche nach wirksamen Alternativen, mit denen man die Blutzuckerwerte ermitteln kann, ohne sich ständig selbst Pieksen zu müssen. Ideen und Ansätze gibt es, doch als so wirklich praxistauglich für die Millionen von Betroffenen hat sich noch keine Methode hervorgehoben.

Messen ohne Pieksen

Eine neue Messmethode verspricht ein Gerät, das in den Körper implantiert werden kann. Es wird im Unterhautfettgewebe angebracht und kann von dort aus zu jedem Zeitpunkt Messdaten über den Zuckerwert geben.

Der Haken: Das Gerät misst nicht den Zuckerwert im Blut, sondern den, der in der Gewebeflüssigkeit vorliegt. Ändert sich der Wert im Körper, reagiert das Blut sofort, doch der veränderte Wert kommt erst circa 20 Minuten später in der Gewebeflüssigkeit an. Das kann in kritischen Fällen sehr problematisch werden.

Praktisch, aber kostenintensiv

Bislang gibt es 200 Diabetiker, die das Gerät nutzen. Sie loben die praktische Handhabung. Der Wert wird in wenigen Sekunden an ein Anzeigegerät übermittelt und alles ohne, dass "Blut fließen" muss.

Ein zentrales Problem sind aber sicher auch die Kosten: Der kleine Sender muss jede Woche gewechselt werden und das kostet jedes Mal 50 Euro. Diese Kosten muss der Patient ganz allein tragen.