Goldarmband für Diabetiker gibt selbstständig Metformin ab

Ein goldenes Gadget könnte die Kontrolle des Blutzuckers und die Vergabe von Medikamenten revolutionieren

Von Cornelia Scherpe
23. März 2016

Diabetiker müssen regelmäßig ihren Blutzuckerspiegel messen und passend zum Wert reagieren. Das bekannteste Mittel bei Diabetes ist der Wirkstoff Metformin. Er wird bei Bedarf vom Patienten selbst via Spritzen zugeführt.

Schon lange hoffen Patienten, dass die Kontrolle des Blutzuckers und die Vergabe von Medikamenten revolutioniert wird und damit die Belastung der Selbstkontrolle und Selbstmedikation aus dem Alltag nimmt. Diverse Methoden und Ideen gibt es bereits und nun haben Forscher aus Korea eine neue Entwicklung präsentiert: ein vergoldetes Armband.

Armband mit Mikronadeln

Die Idee dahinter: Der Patient trägt es am Handgelenk und zwar ohne Unterbrechung. Während der normalen Alltagsbeschäftigungen tritt immer ein gewisser Schweißfilm auf der Haut auf. Das Armband kann aus diesen wenigen Schweißproben genau ermitteln, wie hoch der aktuelle Blutzucker ist. Wird ein Schwellenwert erreicht, kann das Armband über Mikronadeln etwas Metformin durch die Haut spritzen.

Getestet wurde dies bereits im Tierversuch und bei zwei gesunden Freiwilligen. In allen Fällen wurde der Blutzucker zuverlässig bestimmt.

So funktioniert das Gadget

Das Armband besitzt eine dünne Goldschicht, um die Leitfähigkeit zu erhöhen. Die elektrische Leitfähigkeit zwischen Haut und eingebauten Sensoren erlauben es dann, den pH-Wert zu messen und den Feuchtigkeitsgehalt zu bestimmen. Gleichzeitig ermittelt ein zweiter Sensor, ob ein Tremor vorliegt. Das gilt, sobald die Haut mit etwa 1 Hertz zittert. Aus diesen Werten wird der Zuckerspiegel abgeleitet.

Das Ergebnis wird bisher an einen kleinen Computer geschickt (geplant ist bereits eine Smartphone-App), der sofort berechnet, wie viel Metformin notwendig ist und das Ergebnis zurücksendet.

  1. Ein kleines Heizelement im Armband erwärmt nun die Haut,
  2. fährt dann kleine Mikronadeln aus und
  3. gibt die Menge Metformin ab.