Eine Delikatesse, an der sich die Geister scheiden

Von Katharina Cichosch
31. Mai 2012

Es gibt eine ganze Reihe an kulinarischen Delikatessen, die polarisieren. Dabei muss man nicht einmal an exotische Fleischsorten denken: Es genügt schon, einen Blick auf die französischen Nachbarn zu werfen! Dort gilt die "Foie gras", zu Deutsch Gänsestopfleber oder wörtlicher übersetzt "Fettleber", als absolute Spezialität.

Der Name lässt bereits Rückschlüsse auf die Herstellung dieser Delikatesse zu. Denn um die gewollt fetthaltige Leber zu erhalten, müssen Gänse mit Hilfe einer Spezialvorrichtung regelrecht gemästet werden. Die letzten drei bis vier Wochen ihres Lebens erhalten sie einen stark fetthaltigen Mastbrei, der ihnen durch die Speiseröhre direkt in den Magen gefüllt wird. Bereits in etlichen Ländern gilt dieses Verfahren als pure Tierquälerei - in Deutschland beispielsweise ist die Herstellung von Gänsestopfleber seit Jahren verboten.

Und auch auf anderen Kontinenten wird nachgezogen: Als erster US-Bundesstaat lässt jetzt die Herstellung der Delikatesse verbieten. Das Gesetz wurde einst noch unter der Hand von Arnold Schwarzenegger ausgearbeitet und verabschiedet. Schon erhitzen sich die Gemüter; zahlreiche Gourmets möchten nicht auf ihr Lieblingsgericht verzichten.

Nicht verboten ist die Herstellung beispielsweise in Frankreich - allein in diesem Land werden knapp drei Viertel der welweit erhältlichen Gänsestopfleber produziert. Verzehren darf man die Fettleber übrigens nach wie vor auch in Deutschland und vielen anderen Ländern.