Artenschutz auf Britisch: Prinz Charles gegen das graue Eichhörnchen

Graues Eichhörnchen verdrängt in England langsam einheimisches rotes Eichhörnchen

Von Nicole Freialdenhoven
21. Oktober 2014

Dumm gelaufen: 1876 entließ ein Mann in England ein ursprünglich aus den USA stammendes Grauhörnchen-Paar in die Freiheit - was diese damit quittierten, sich rasant zu vermehren. Mittlerweile sind die grauen Eichhörnchen eine solche Plage in ganz England, das sie die einheimischen roten Eichhörnchen in ihrer Existenz bedrohen. Den rund 2,5 Millionen Grauhörnchen stehen heute nur noch 140.000 rote Eichhörnchen gegenüber.

Prinz Charles will sich dies nicht länger tatenlos ansehen: Der britische Thronfolger gab nach einem Bericht des Guardian nun Anweisungen, sämtliche Grauhörnchen auf seinen Landgütern in der Grafschaft Cornwall zu keulen.

Die Gefahren der grauen Eichhörnchen

Die grauen schaden ihren roten Verwandten auf mehrfache Art: So wurden sie dabei beobachtet, die Winterverstecke der roten Eichhörnchen zu plündern. Auch tragen die Tiere ein Virus in sich, das ihnen selbst nicht schadet, die roten Verwandten aber bei einer Infektion umbringt.

Vor allem in Norditalien wird die Aktion in Cornwall sorgfältig beobachtet: Auch dort haben sich die Grauhörnchen zur Plage entwickelt, seit vor etwa 70 Jahren erstmals vier aus Amerika mitgebrachte Tiere freigelassen wurde. In Deutschland sind sie bislang noch nicht gesichtet worden - der Naturschutzbund Nabu hat sie jedoch schon auf der Liste der potenziell gefährlichen Einwanderer.