Eine Frage des Arbeitsschutzes: Leiharbeiter werden benachteiligt

In puncto Arbeitssicherheit, Einweisung und Aufklärung, erfahren Leiharbeiter Benachteiligung

Von Cornelia Scherpe
22. Mai 2015

Sogenannte Leiharbeiter werden von Zeitarbeitsfirmen an Unternehmen vermittelt und sind für eine gewisse Zeit dort als Angestellte tätig. In diesem Fall spricht man auch von atypischen Beschäftigten und genau diese Gruppe an Arbeitnehmern muss in vielen Dingen Abstriche machen.

Arbeitssicherheit und Lehrgänge

Dies gilt offenbar auch für die Arbeitssicherheit, wie eine deutsche Studie herausgefunden hat. Es zeigt sich, dass normale Angestellte und Zeitarbeiter zwar rein rechtlich dieselben Rechte und Pflichten haben, wenn es um den Arbeitsschutz geht, doch in der Praxis kann man diese Gleichberechtigung selten beobachten.

Ein Beispiel ist der häufige Ausschluss der Leiharbeiter von Lehrgängen. Während die Festangestellten regelmäßig im sicheren Umgang mit Maschinen und Kollegen geschult werden, erhalten die Zeitarbeiter meist nur kurze Einführungen. Dies senkt den Standard der Arbeitssicherheit deutlich herab.

Kommunikationsschwierigkeiten und Aufklärung

Ein weiterer Fakt, der zu einer Benachteiligung der Leiharbeiter führt: die Zeitarbeitsfirma und der aktuelle Betrieb sind beide für den Arbeiter zuständig. Dadurch kommt es in der Praxis oft zu Kommunikationsschwierigkeiten und beide Stellen wollen die Verantwortung an den jeweils anderen Betrieb abgeben. Der Zeitarbeiter sitzt zwischen dem Stühlen und wird dabei auch in wichtigen Belangen wie der Versorgung durch den Betriebsarzt benachteiligt.

Laut der aktuellen Studie gibt es dabei viele Fälle, die theoretisch mit dem Leben der Zeitarbeiter spielen. So wurde beispielsweise eine Pflegekraft für die häusliche Versorgung nicht darüber informiert, dass die Patientin an einem multiresistenten Keim litt.

Ohne entsprechende Hygienemaßnahmen ist jedoch die Gefahr auf eine Ansteckung hoch. Viele Zeitarbeiter müssen darauf vertrauen, dass sie über solche Dinge aufgeklärt werden und oft wird dies nicht getan.