Eine Stilikone teilt aus - Iris Apfel über das Modebewusstsein der jungen Generation

Von Katharina Cichosch
21. Juni 2012

Riesige runde Brille, dutzende von Ketten und Accessoires, grauer Kurzhaarschnitt und stets geschminkte Lippen - die New Yorkerin Iris Apfel zeigt der Fashion-Crowd auch noch im hohen Alter, was eine Stilikone ist. Ihre eigenen Looks sind fast immer gewagt, aber niemals geschmacklos.

Offenbar eine hohe Kunst, über die Apfel jetzt gemeinsam mit anderen Modekennern wie der erst 16 Jahre jungen Tavi Gevinson im New Yorker Metropolitan Museum of Art diskutierte. Und dabei wusste die kesse 90-jährige durchaus auszuteilen. Zwar betonte Iris, dass jeder seinen individuellen Stil finden müsse - und dass dieser Prozess durchaus einige Zeit und Mühe in Anspruch nehmen könne.

Gleichzeitig war sie aber auch recht streng in ihrem Urteil über die modischen Auswüchse der jungen Generation von heute: Häufig zu chaotisch und ungepflegt, lautete das vernichtende Fazit der Stilikone, die einen extravaganten Stil nicht mit Nachlässigkeit verwechselt wissen möchte. Auch über dicke Frauen in zu kurzen und zu engen Kleidern lästerte Iris Apfel in einem Interview nach der Diskussionsrunde.