Einige Pilze in Bayern auch heute noch strahlenbelastet als Folge der Tschernobyl-Katastrophe
Das Bundesamt für Strahlenschutz hat in mehreren Wildpilzen einen hohen Cäsium-Gehalt nachgewiesen
Es sind bereits über drei Jahrzehnte vergangen und doch spürt die Umwelt noch heute die Folgen der Tschernobyl-Katastrophe. 1986 kam es zu einem Nuklearunfall in der Ukraine und die Strahlenbelastung drang bis nach Deutschland vor.
Das Bundesamt für Strahlenschutz, kurz BfS, hat jüngst aktuelle Ergebnisse zur Belastung hierzulande veröffentlicht. Bei der Nuklearkatastrophe trat radioaktives Cäsium (Cäsium-137) aus und lässt sich offenbar auch 2018 noch in deutschen Wildpilzen Bayerns nachweisen.
Vorsicht beim Pilzesammeln in Bayern
Über 1.000 Bq Cäsium-137 pro einem Kilogramm Pilze traten in Orange-Schnecklingen, in Braunscheibigen Schnecklingen und in Maronen-Röhrlingen auf. Ferner erreichten Semmelstoppelpilze und Braune Scheidenstreiflinge diesen hohen Aktivgehalt.
Vom Sammeln und Verzehren dieser Wildpilze wird in bestimmten Regionen des Bundeslandes Bayern daher weiterhin abgeraten. Über 1.000 Bq Cäsium-137 pro einem Kilogramm übersteigt die Grenzwerte für Lebensmittel um immerhin 400 Bq. Daher sollten Pilzsammler im Bayerischen Wald sowie in der Region Mittenwald Vorsicht walten lassen. Auch südwestlich von Ingolstadt im Donaumoos sind die festgelegten Grenzwerte von 600 Bq deutlich überschritten.
Keine Belastung bei landwirtschaftlichen Erzeugnissen, Fisch und Trinkwasser
Das Bundesamts für Strahlenschutz hat aber auch gute Nachrichten. Demnach sind landwirtschaftliche Erzeugnisse kaum belastet und können bedenkenlos verzerrt werden. Im Schnitt ist Cäsium-137 mit nur einigen Bq je Kilogramm in den Produkten zu finden. Der Grund für diesen großen Unterschied im Vergleich zu Wildpilzen: Die Böden werden bei landwirtschaftlicher Nutzung gepflegt und bestellt. Waldböden haben hingegen eine unbehandelte Beschaffenheit.
Auch der Cäsium-137-Wert bei Fischen aus dem Süden Deutschlands ist unbedenklich. Hier sank die Belastung innerhalb der letzten 30 Jahre sogar um den Faktor 200. Die Menschen Bayerns können darüber hinaus das Trink- und Grundwasser bedenkenlos verwenden. Hier liegt der Wert für Cäsium-137 sogar unterhalb der Nachweisgrenze.