Einsamkeit im Alter: Wer zurückgezogen und alleine lebt, der stirbt früher

Von Laura Busch
8. April 2013

Wer im Alter isoliert von anderen Menschen lebt, der stirbt durchschnittlich früher als gut integrierte Personen. Dabei ist es egal, ob diese Personen unter der Einsamkeit leiden oder nicht.

Diesen entscheidenden Hinweis fanden Forscher um Andrew Steptoe vom Londoner "University College" nun durch eine Langzeitstudie. Sie beobachteten 6500 Personen in einem Alter von mindestens 52 Jahren über sieben Jahre hinweg. Die Probanden wurden unter anderem danach gefragt, ob sie sich einsam fühlten. Wer wenig Kontakt zu Freunden und Familie hatte und nicht eingebunden in Vereine war, wurde dann als sozial isoliert eingestuft.

Etwa jeder Siebte starb im Laufe der Untersuchung - von den sozial isolierten Menschen waren es rund doppelt so viele. Diese Erkenntnis ist nicht unbedingt neu, doch die bisherigen Untersuchungen gingen davon aus, dass die empfundene Einsamkeit die Menschen krank mache und zu einem früheren Tod führen.

Steptoe und sein Team konnten aber nun überdies nachweisen, dass das Gefühlsleben nicht entscheidend ist. Denn egal ob sich die Menschen einsam fühlten oder nicht - waren sie faktisch einsam, lag ihr Sterberisiko um rund ein Viertel höher.