Einzelkinder neigen eher zu Übergewicht, als Geschwisterkinder

Von Ingrid Neufeld
7. November 2012

Eine IDEFICS-Studie präsentiert jetzt ein überraschendes Ergebnis: Geschwisterkinder schleppen weniger Kilos mit sich herum, als Einzelkinder.

Bei der Untersuchung wurden 12.720 Kinder in acht Staaten Europas gemessen und gewogen. Bei den zwei- bis neunjährigen Kindern wurden auch die Eltern mit einbezogen, die einen Fragebogen vorgelegt bekamen.

Lebensgewohnheiten und Verhalten des Kindes wurde darin ebenso abgefragt, wie Fragen zur Geschwisterstellung. Die sonstigen Einflüsse wie Bildungsstand, Alter der Eltern, Geburtsgewicht des Kindes und Herkunftsland wurden aus der Berechnung ausgeklammert. Im Resultat kristallisierte sich heraus, dass Einzelkinder mit einem zweifach höheren Risiko für Übergewicht behaftet sind, als Geschwisterkinder.

Um die Ursachen zu finden, wurden auch die Verhaltensweisen und Lebensbedingungen der Kinder in die Untersuchung mit einbezogen. Trotzdem ist der Unterschied nicht erklärbar. Außerdem stellten die Forscher ein Nord-Süd-Gefälle fest. Im Süden wird Übergewicht dreimal häufiger diagnostiziert als in den Nordländern.

Italien führt die Liste der Übergewichtigen mit 42 Prozent bei den Probanden an. Doch auch in Zypern fanden sie noch 25 Prozent Übergewichtige und in Spanien 20 Prozent.

Am wenigsten litten die belgischen und schwedischen Kinder am Übergewicht. Dort waren es nur acht und zehn Prozent. Die deutschen Kinder sind mit 15 Prozent gut dabei. Warum Kinder schon so früh übergewichtig werden, wurde in der Studie trotzdem nicht deutlich.