El Silbo - eine vom Aussterben bedrohte Sprache auf La Gomera

Die Sprache aus Pfeiftönen wird auf der Insel als Pflichtfach in der Grundschule unterrichtet

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
23. Februar 2012

Auf La Gomera, der zweitkleinsten der Kanarischen Inseln, lernen die Kinder in der Schule noch eine sehr spezielle Sprache: "El Silbo", was übersetzt "der Pfiff" heißt. Die Insel ist die einzige, auf der diese Sprache noch gesprochen und gelehrt wird. Gesprochen kann man eigentlich nicht sagen, denn tatsächlich handelt es sich bei El Silbo um eine Pfeifsprache.

Pfeiftöne als Sprache

Mithilfe der Hand, welche in einer bestimmten Form vor den Mund gehalten wird, können unterschiedliche Pfeiftöne erzeugt werden, die an das Zwitschern eines Kanarienvogels erinnern. Sie setzt sich aus den vier Vokalen

  • a,
  • e,
  • i und
  • o

sowie aus den Konsonanten

  • ch,
  • g,
  • k und
  • y

zusammen.

Pflichtfach in der Grundschule

El Silbo wird auf La Gomera als Pflichtfach in der Grundschule und erste Fremdsprache unterrichtet, und zwar seit 12 Jahren. Es gibt nicht mehr viele Lehrer, die diese Sprache unterrichten und man befürchtet, dass es sie nicht mehr lange geben wird, denn zu viel Lärm sowie der zunehmende Trend des Mobilfunks sind eine echte Bedrohung.

Laut älteren Einwohnern der Insel kann man El Silbo bei günstigem Windstand acht Kilometer weit hören. Doch es muss dafür vollkommen ruhig sein, was heutzutage eher seltener der Fall ist.

Quelle