Eltern schätzen das Gewicht ihrer Kinder oft falsch ein
Wenn es um das Wohl ihres Nachwuchses geht, sind Eltern in der Regel besonders engagiert, doch das Körpergewicht der Kleinen wird von vielen Eltern falsch eingeschätzt, wie eine Studie der Pädagogischen Hochschule in Schwäbisch Gmünd zeigt. Die Eltern von insgesamt 159 Grundschulkindern zwischen sechs und zehn Jahren, von denen rund ein Viertel einen Migrationshintergrund hatten, wurden gebeten das Gewicht ihrer Kinder einzuschätzen. 57,1% der Eltern von untergewichtigen Kindern bezeichneten das Gewicht ihrer Kinder als ideal und 42,1% der Eltern empfanden das Gewicht ihrer übergewichtigen Kinder als genau richtig.
Es zeigte sich, dass vor allem Eltern, die selbst zu viel auf die Waage bringen das Untergewicht ihrer Kinder oft nicht erkannten. Die Eltern mit Migrationshintergrund hingegen sahen häufig nicht, dass ihre Kinder übergewichtig waren. Die Eltern von normalgewichtigen Kindern wiederrum konnten das Gewicht ihrer Sprösslinge überwiegend richtig einschätzen. Den Forschern zufolge könnte die Fehleinschätzung vieler Eltern zum Einen damit zusammenhängen, dass ihre Vorstellungen vom Idealgewicht nicht den wissenschaftlichen Einschätzungen entsprechen. Zum Anderen vermuten die Wissenschaftler aber auch, dass Untergewicht von den Eltern oft nicht erkannt wird, da es in der Öffentlichkeit nicht so häufig thematisiert wird wie Übergewicht.
Es könnte aber auch sein, dass manche Eltern ein geringeres Gewicht ihrer Kinder als wünschenswert empfinden. Zudem gehen die Studienautoren davon aus, dass einige Eltern das Gewicht ihrer über- oder untergewichtigen Kinder zum Teil auch bewusst nicht richtig eingeschätzt haben, weil sie sich dafür verantwortlich fühlten.