EM 2012 - Schlechte Nachrichten aus Polen
Polen sind pessimistisch bezüglich der Vorbereitungen auf die EM 2012 im eigenen Land
Sechs von zehn Polen bewerten den Stand der Vorbereitungen für die Fußball-EM 2012 im eigenen Land schlecht, nur zwei von zehn sind damit zufrieden.
Verspätungen beim Bau des Nationalstadions
Die Zeitung "Polska" fragt sich schon, ob sich Polen mit der Austragung der EM übernommen hat. Die Bauvollendung des Nationalstadions in Warschau wird sich um Monate verspäten. Am 6. September hätte es ein Einweihungsspiel gegen die deutsche Nationalelf geben sollen. Die Partie muss nun in ein anderes Stadion verlegt werden. Das Stadion in Danzig kann ebenfalls nicht fristgerecht fertig gestellt werden. In Posen wächst der Stadionrasen nicht nach Wunsch an. Regierungsvertreter und Uefa-Direktoren versuchen die Gemüter zu beruhigen. Ihr Tenor: Die EM ist nicht gefährdet.
Doch nicht nur die Bauarbeiten für die Stadien bereiten Sorge. Auch der Straßenbau hinkt hinterher. Die Arbeit bei zwei wichtigen Abschnitten der Autobahn A2 zwischen Lodz und Warschau ist ins Stocken geraten, weil die chinesische Firma COVEC seit Wochen das polnische Subunternehmen nicht mehr bezahlt. Sollten die Chinesen nicht sofort einen Notplan vorlegen, droht die Auflösung des Vertrages und eine hohe Strafe, stellte der Infrastrukturminister Cezary Grabarczyk unmissverständlich klar.
Hooligans und Krawall auf den Straßen
Für schlechte Stimmung im Vorfeld sorgen die nicht abreißenden Nachrichten über Fanausschreitungen in Polen. Ständig berichten Zeitungen und das Fernsehen über randalierende Hooligans und antisemitische und rassistische Parolen der Krawallmacher. Im Eilverfahren hat die Regierung ein Gesetzpaket vorbereitet, mit dem sie das Gewaltproblem in den Griff bekommen will. Dazu gehören: Stadionverbot und Fußfesseln für randalierende Zuschauer, schnelle Prozesse noch im Stadion, Vermummungsverbot.
Die Einwohner Polens sind nicht nur pessimistisch, was den Stand der Vorbereitungen anbetrifft, sondern auch was die Chancen der eigenen Nationalmannschaft angeht. Nur 20 Prozent der Bürger glauben an ein gutes Ergebnis der polnischen Elf.