Emotionale Talkrunde beim ZDF - Til Schweiger fordert härtere Strafen für Kinderschänder

Weil Sexualstraftäter meist wieder frei gelassen werden, fordert Til Schweiger eine Meldepflicht

Von Melanie Ruch
4. Februar 2011

Die ZDF-Talkrunde am Dienstagabend bei Markus Lanz war zunächst recht amüsant. Zusammen mit Til Schweiger, Armin Rohde und Jasmin Gerat plauderte man über Schweigers neuen Film "Kokowääh". Als es dann aber zum Thema Kindermörder kam, wendete sich das Blatt.

Mit Hinblick auf den Mord des kleinen Mirco kam Anja Wille auf die Bühne und berichtete vom Tod ihres eigenen Sohnes Felix, der ebenfalls einem Kinderschänder zum Opfer gefallen war. Nicht nur im Publikum reagierte man emotional, auch bei den prominenten Talkgästen senkte sich die Stimmung.

Til Schweiger ist wütend über die deutsche Gesetzeslage

Während Jasmin Gerat völlig aufgelöst die Bühne verließ, weil ihr das Thema einfach zu nahe ging, sprudelte Til Schweiger geradezu vor Wut über die deutsche Gesetzeslage. Beim Thema Kinderschändung und Vergewaltigung sei das Strafmaß einfach nicht angemessen, so der Schauspieler.

Männer, die jemanden vergewaltigen, werden meist auf Bewährung wieder freigelassen und können jederzeit wieder eine sexuelle Straftat begehen. Schweiger fordert daher unter anderem eine Meldepflicht für Kindermörder, wie es bereits in den USA der Fall ist.

Dort kann jeder Bürger ganz einfach im Internet nachschauen, ob in seiner Nachbarschaft ein Sexualstraftäter wohnt. In Deutschland hingegen hält man diese Form der Anprangerung bislang für menschenunwürdig und gewährt den Tätern lieber Anonymität. Auch aus dem Publikum erhielt Til Schweiger für die drastische Darlegung seiner Meinung tosenden Applaus.