Empörung über Anzeige in Brasilien: "Schwarze" im Internet versteigert

Von Ingrid Neufeld
13. Januar 2014

Das Internet macht’s möglich: In Brasilien wurden auf dem größten Online-Marktplatz, den es in Lateinamerika gibt, brisante Verkaufsanzeigen eingestellt. So war darauf zu lesen: "Schwarze zu verkaufen", beispielsweise "als Müllarbeiter, Maurer, Köche, Schreiner, Türsteher, Hausmeister oder Haushälter einsetzbar".

Dunkelhäutige Kinder sind bereits ab 30 Cent erhältlich. Diese Anzeigen löste eine Sturmflut an Empörungen aus. Das Internetportal MercadoLivre hat die Anzeigen sofort vom Netz genommen und die Behörden über den User informiert. Die Polizei prüft ob gegen den Auftraggeber ermittelt wird. Noch bleiben dessen Motive im Dunkeln.

David Santos von der Menschenrechtsgruppe Educafro stellte fest, dass die Anzeigen eine Diskussion ausgelöst hat, die hilft, darüber nachzudenken, dass Weiße und Schwarze dieselben Rechte haben.

Immerhin haben über die Hälfte aller Brasilianer afrikanische Vorfahren. Trotzdem gibt es in Brasilien erst seit 1888 keine Sklaverei mehr. Damit ist das Land eines der Schlusslichter hinsichtlich der Abschaffung der Sklaverei.