EMS-Training im Fitness-Studio - Muskelaufbau unter Strom

Von Ingo Krüger
21. November 2013

EMS-Training liegt voll im Trend. Mit Elektro-Muskel-Stimulation (EMS) soll der Muskelaufbau bedeutend schneller gehen. Über Kabel werden Strom-Impulse an die Muskeln geleitet, die dadurch stimuliert werden. Überflüssiges Fett soll ebenfalls abgebaut werden. EMS-Training soll bis zu acht Mal effizienter als herkömmliches Training wirken.

Angst vor den Stromstößen sollte niemand haben, die Impulse liegen im sogenannten niederfrequenten Bereich. Sie aktivieren nur die quergestreifte Muskulatur (Skelettmuskulatur). Die Herzmuskulatur sowie die glatte Muskulatur (Organmuskulatur) sind nicht betroffen. Schwangere, Tumorpatienten oder Menschen mit Herzschrittmacher sollten das Training unter Strom jedoch nicht durchführen.

Zuerst in Physiotherapie angewendet

Ihren Ursprung hat die Elektro-Muskel-Stimulation in der Physiotherapie. Dort wird sie etwa als Reha-Maßnahme bei einem gezielten Muskelaufbau nach Verletzungen angewandt. Wichtig ist eine fachliche Beratung im Fitnessstudio. Die Kosten liegen bei 20 bis 25 Euro pro Sitzung, die 20 Minuten dauert. Ein- bis zweimal pro Woche EMS-Training reicht aus.

Trotz Kritik Wirkintensität möglich

Eine Untersuchung von Sportmedizinern ergab ein Muskelwachstum von 14 Prozent nach sechs Monaten. Insbesondere eine schwache Rückenmuskulatur soll von dem Training profitieren. Ganz auf die Übungen unter Strom sollte man sich dennoch nicht verlassen, wenden Kritiker ein, Koordinationsübungen kämen kaum vor. Außerdem werde die Grundlagenausdauer in Form von Herz-Kreislauf-Training kaum verbessert. Dennoch sind auch Orthopäden davon überzeugt, dass eine doppelte bis dreifache Wirkintensität durch EMS-Training möglich sei. Mehr sei jedoch unrealistisch.