Energie aus Licht: Photosynthese bei der Erbsenlaus

Auch eine Art von Blattläusen ist in der Lage eine archaische Form von Photosynthese zu betreiben

Von Ingo Krüger
28. August 2012

Licht in Energie umzuwandeln, können in der Natur nicht nur Pflanzen, Algen und Bakterien. Auch eine Blattlaus ist dazu in der Lage. So beherrschen Erbsenläuse eine archaische Form der Photosynthese. Dies haben französische Wissenschaftler jetzt herausgefunden.

Die Tiere produzieren Carotinoide mittels eines speziellen Gens selbst und können so ihre Farbgebung steuern und damit auch die Sichtbarkeit für Fressfeinde. Carotinoide sind natürliche Farbstoffe, die eine gelbe bis rötliche Färbung verursachen. Andere Insekten nehmen diese Substanz durch pflanzliche Nahrung auf. Die Erbsenlaus besitzt die Fähigkeit, sie selbst herzustellen.

Energieproduktion bei den Blattläusen steigt, wenn Licht auf sie fällt

Die Erzeugung dieser Carotinoide ist für den Blattlaus-Stoffwechsel jedoch mit einem großen Aufwand verbunden. Die zur Carotinoidbildung benötigten Gene haben sie vermutlich von Pflanzen erworben und in ihr Erbgut eingefügt.

Das Pigmentsystem aus Carotinoiden dient auch der Gewinnung von Energie aus Licht. Dies ist bei Tieren äußerst ungewöhnlich. So konnten die Forscher beobachten, dass die Energieproduktion bei den Blattläusen ansteigt, sobald Licht auf sie fällt. Bei Dunkelheit nimmt sie jedoch ab.

Vermutlich dient die Photosynthese der Nahrungsaufnahme. Zwar nehmen die Tiere gewöhnlich Proteine über Pflanzensäfte auf, doch die Sonnenenergie kann in Krisenzeiten als Zusatzquelle dienen.

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